Goethe über die Bedeutung von Briefen

Briefe gehören unter die wichtigsten Denkmäler, die der einzelne Mensch hinterlassen kann. Lebhafte Personen stellen sich schon bei ihren Selbstgesprächen manchmal einen abwesenden Freund als gegenwärtig vor, dem sie ihre innersten Gesinnungen mitteilen, und so ist auch der Brief eine Art von Selbstgespräch. Denn oft wird ein Freund, an den man schreibt, mehr der Anlass als der Gegenstand eines Briefes. Was uns freut oder schmerzt, drückt oder beschäftigt, löst sich von dem Herzen los, und als dauernde Spuren eines Daseins, eines Zustandes sind solche Blätter für die Nachwelt immer wichtiger, je mehr dem Schreibenden nur der Augenblick vorschwebte, je weniger ihm die Folgezeit in den Sinn kam.

aus: GOETHE, Winkelmann und sein Jahrhundert, 1805.

Aufgabe:
Paraphrasieren Sie diesen Text.

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3 Kommentare - “Goethe über die Bedeutung von Briefen”

  1. twachty Says:

    Paraphrase zum Text:
    Goethe über die Bedeutung von Briefen

    Briefe sind das Bedeutendste, was von einem jedem Menschen zurück gelassen wird. Fantasievolle Menschen schreiben diese oft an sich selber oder imaginären Bekannten. Sie schreiben darin von all ihren Gefühlen, wodurch sie wiederum fast zu sich selbst sprechen und so ist auch der Brief eine Form des Monologs. Denn oft wird ein Freund an den man schreibt mehr der Grund des Briefes, als das beschriebene Objekt. Wenn die Verfasser sich ihre Gefühle und Gedanken von der Seele schreiben und ihre Situationen in einem Brief für immer festhalten , ist dieser Brief für die Menschheit von weitaus größerer Bedeutung, wenn der Verfasser nicht für einen Leser in der Zukunft, sondern nur für den Moment schreibt, da er dadurch seine momentanen Eindrücke freier schildert.

  2. Fogspider Says:

    Paraphrase des Textes „Goethe über die Bedeutung von Briefen“:

    Der monologische Charakter von Briefen rührt zumeist daher, dass der Verfasser mehr subjektive Inhalte (z.B. Gefühle, Bedürfnisse, Gedanken) in ihnen ausdrückt, als intersubjektive, im Sinne einer Kommunikation mit dem Adressaten.
    Die in den Briefen festgehaltenen Gedanken und Seelenzustände sind desto wichtiger für die Nachwelt, je weniger sie mit Blick auf ihre zukünftige Wirkung gestaltet und je mehr sie in Wahrhaftigkeit aus dem momanten seelischen und geistigen Zustand des Verfassers heraus geschrieben wurden.

  3. Wagnis Says:

    Jeder auf seine Weise: gelungen!


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